Weihnachtswünsche

Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir ein Iphon 10 und ein Brüderchen. Es soll Noah heißen. Deine Mimi

Der Brief lag offen auf dem
Küchentisch, weil die Eltern noch den Umschlag schreiben sollten.
Mimis Vater schrieb dazu:
Also, Weihnachtsmann, wenn es dich wirklich gibt, dann sorg doch mal für einen ordentlichen Spielplatz in Rheinsberg.
Wenn nicht, kannst du mir ja meinen Brief zurückschicken. Das wäre wenigstens ehrlich.

Als die Mutter den offenen Brief sah, überlegte sie lange und schrieb dann:
Lieber Weihnachtsmann, bitte entschuldige, dass meine Familie sich so viel wünscht.
Ich wünsche mir eigentlich nur, dass wir alle gesund bleiben, Zeit füreinander haben und - wenn ich das mal ehrlich sagen darf - dass meine Plätzchen für den Weihnachtsteller nicht so hart werden wie im letzten Jahr.

Und weil sie noch etwas nettes an den Weihnachtsmann schreiben wollte, fügte sie hinzu:
Ich freue mich sehr auf Weihnachten und auf den Besuch unserer Großeltern und meines Bruders, auch wenn der immer so viel angibt.

Mimis Mama

Sie beschriftete den Umschlag, klebte die Briefmarke darauf und brachte ihn zum Briefkasten an der alten Post.

Alle vergaßen den Brief, bis zum 7. Dezember. Das war ein Samstag.
Mimis Mutter stand gerade in der Küche, als Mimi die Post aus dem Briefkasten mitbrachte. Zwischen Werbezeitungen sämtlicher Supermärkte war ein Brief aus Himmelpfort dabei, darin ein Zettel: drei Teile Mehl, zwei Teile Butter und einen Teil Zucker, dazu eine Prise Liebe und einen Hauch Leidenschaft.
Was soll ich euch sagen - die Plätzchen wurden wunderbar!

Das war's nun also zu allen Wünschen. Na gut, wenigstens etwas. Die Plätzchen für Mimi, die Eltern und Großeltern waren gerettet.

Allerdings hatte der Weihnachtsmann gedacht, Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.