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Meine Pressemitteilungen aus 2022


Würdigung der Verdienste für Amateurmusik, Prof. Dr. Ulrike Liedtke erhält Hans-Lenz-Medaille 2022

Prof. Dr. Ulrike Liedtke ist am Montagabend in Eichwalde mit der Hans-Lenz-Medaille 2022 für ihr besonderes Engagement für die Amateurmusik ausgezeichnet worden. Die Präsidentin des Brandenburger Landtages, Ulrike Liedtke, engagiert sich unter anderem als Vizepräsidentin im Deutschen Musikrat, als Präsidentin des Landesmusikrates Brandenburg und als Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte.

Überreicht wurde die besondere Würdigung in Vertretung des BMCO-Präsidenten Benjamin Strasser MdB vom Geschäftsführer des Bundesmusikverbands, Dr. Stefan Donath, im Rahmen eines vorweihnachtlichen Konzertabends in der Evangelischen Kirche Eichwalde.

BMCO-Geschäftsführer Dr. Stefan Donath hob in seiner Laudatio die besonderen Verdienste Liedtkes für die Amateurmusik hervor: „Mit der Verleihung der Hans-Lenz-Medaille an Prof. Dr. Ulrike Liedtke ehren wir eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Ihre beachtliche Karriere belegt anhand nahezu aller Stationen, wie die Musik und deren Förderung immer im Mittelpunkt ihres Schaffens standen. Mit Blick auf Ihr langjähriges Engagement für das Ehrenamt und die Amateurmusikszene wird deutlich: in allem, was sie aus Überzeugung tat, lag Musik, eine pfiffige Note, ein besonderer Rhythmus, der richtige Groove, ein Gespür für den richtigen Ton zur richtigen Zeit.“

Prof. Liedtke ist eine Unterstützerin der Amateurmusik der ersten Stunde. Geboren 1958 in Weimar, studierte sie nach dem Abitur in Stralsund ab 1977 Musikwissenschaft an der Universität Leipzig. 1985 wurde sie dort zur Dr. phil. promoviert. Anschließend war sie mehrere Jahre lang an der Akademie der Künste Berlin tätig. 1990 wurde Ulrike Liedtke Abteilungsleiterin im Berliner Kulturmagistrat. Sie war 1991 Gründungsdirektorin der Bundes- und Landesmusikakademie Rheinsberg und übernahm deren Geschäftsführung und künstlerische Leitung. Nach verschiedenen Lehraufträgen ist sie seit 2017 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Potsdam.

Prof. Dr. Ulrike Liedtke bedankte sich für die Auszeichnung und betonte den besonderen Stellenwert der Amateurmusik für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Den anwesenden Kinder- und Jugendchören gab sie mit auf den Weg weiterzumachen. Die Musik mache einen stark, was wichtig sei, um dann anderen Menschen helfen zu können.

Neben weiteren Auszeichnungen erhielt Ulrike Liedtke 2001 das Bundesverdienstkreuz und den Kunstpreis des Landes Brandenburg, 2017 den Integrationspreis des Bundespräsidenten für das Modell Rheinsberg. Mit der Hans-Lenz-Medaille 2022 wird der Kreis dieser Ehrungen um eine weitere Auszeichnung erweitert.

Prof. Liedtke reiht sich mit dieser Ehrung in eine hochkarätige Runde bisheriger Empfänger ein, wie z.B. Sir Simon Rattle, dem Bayerischen Rundfunk und José Antonio Abreu (Begründer von El Sistema in Venezuela).

Weitere Informationen:

Zur Auszeichnung:
Mit der Hans-Lenz-Medaille wird seit 2006 jedes Jahr eine Person oder Institution für besondere Verdienste um die Verankerung der Musik in der Gesellschaft, die Wertschätzung der Amateurmusik und die kulturelle Jugendbildung geehrt. Die Hans Lenz Medaille ist nach dem Politiker und Unterstützer der Amateurmusik Hans Lenz (1907–1968) benannt, der von 1961 bis 1965 Bundesminister und von 1961 bis 1968 Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände war.

Zusätzliche Informationen zur Medaille und dem Kreis der Geehrten finden Sie hier.

Zum Verband:
Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) ist der Dachverband der Amateurmusik in Deutschland. Der BMCO vertritt die Interessen von 14,3 Millionen Menschen, die in ihrer Freizeit Musik machen, gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Er repräsentiert 21 bundesweit tätige weltliche und kirchliche Chor- und Orchesterverbände mit insgesamt ca. 100.000 Ensembles. Hauptsächliches Ziel des BMCO ist es, die Musikausübung breiter Bevölkerungsschichten zu aktivieren, die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen zu verbessern sowie die öffentliche Wahrnehmung der Amateurmusik zu stärken.


GESCHICHTEN AUS DEM PUPPENTHEATER

Weihnachtsmann und Schneemann haben in Kinderbüchern gestöbert. An allen Adventssonntagen um 10.30 Uhr lesen sie Geschichten und gestalten sie gemeinsam mit den Kindern.

Am 1. Advent geht es mit der Maus Frederyck los, die nicht wie die anderen für den Winter Körner und Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt (Kinderbuch von Leo Lionni) .

Das kann man mit vielen Musikinstrumenten selbst spielen. Am zweiten Adventssonntag haben sich Weihnachtsmann und Schneemann eine Tänzerin eingeladen, dann wird gesungen, musiziert und für das Puppentheater gebastelt.

Bei Tanz & Art Rheinsberg in der Seestraße 8 ist an den Adventsvormittagen immer was los. Weihnachtsmann und Schneemann laden Kinder von 3-6 Jahren ein.

Ulrike Liedtke und Friedrun Ferdinand haben sich ausgedacht, wie die Geschichten aus dem Puppentheater von Weihnachtsmann und Schneemann spannend erzählt werden können.

Sie haben jahrelange Kita-Erfahrung und zahlreiche Kindertheateraufführungen auf die Bühne gebracht. Außerdem helfen ja Weihnachtsmann und Schneemann!

Herzlich Willkommen,
Kinder 3 €, Muttis, Vatis und Großeltern 5 €


Landesinvestitionsprogramm für Schulausbau startet

Land unterstützt die Kommunen und Gemeinden beim Ausbau der Schulen in öffentlicher Trägerschaft

Das Land Brandenburg stellt insgesamt 70 Millionen Euro für den Ausbau von Schulen in öffentlicher Trägerschaft zur Verfügung. Damit können Neubauten, Umbauten und Ergänzungsbauten bezuschusst werden.

„Ich freue mich sehr, dass die Rheinsberger Schule nun saniert wird. Für alle Schüler und Schülerinnen, ihre Eltern und die Lehrer und Lehrerinnen ist das eine gute Nachricht - ein Ergebnis von zahlreichen Gesprächen im Landtag und mit dem Bildungsministerium, Beschlüssen der Stadtverordneten-versammlung Rheinsberg, Elterninitiativen und jahrelanger Vorarbeit. Das macht Mut!“ sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Ulrike Liedtke. Und betont weiter: „Es ist nicht die Aufgabe des Landes Brandenburg, Schulen zu bauen oder zu sanieren, dies ist die Aufgabe der Städte und Gemeinden.

Ich bin dankbar, dass wir durch die Fortführung des Kommunalen Infrastrukturprogramms (KIP-Bildung) im Bereich Schulbau insgesamt 70 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsfonds zur Verfügung haben und nun zum Wohle der Schülerinnen und Schüler investieren können. Gerade in unserer Region hier in Ostprignitz-Ruppin ist es wichtig, attraktive Schulen zu schaffen. Sie sind ein wichtiges Kriterium für Familien in ihrer Wahl des Wohnortes.“

Gefördert werden können Neubau-Maßnahmen, der Ausbau, der Umbau, die Erweiterung, die Sanierung oder Teilsanierung sowie die Modernisierung von Schulgebäuden, Schulaußenanlagen, Schulsporthallen und Schulsportaußenanlagen. Förderfähig sind zudem Horte an Schulstandorten, wenn die Räumlichkeiten der Horte in einem unmittelbaren baulichen Zusammenhang mit der Grund- und oder Förderschule stehen.

Förderfähig sind auch Begleitmaßnahmen zur Vorbereitung und Planung (Leistungen Dritter außerhalb der Verwaltung), Beräumung und Erschließung von Grundstücken, insbesondere auch durch Versorgungsanlagen, Ankauf von Grundstücken, sofern sie in direktem Zusammenhang mit den Baumaßnahmen stehen.

Durch die Schulträger ist ein Eigenanteil in Höhe von 30 Prozent zu erbringen. Bei gemäß der Förderrichtlinie als finanzschwach geltenden Kommunen beträgt der Eigenanteil zehn Prozent


Appell der Konferenz der Landesmusikräte „Wie weiter nach Corona?“

Ausgangslage
Die Corona-Pandemie hat unser Leben aus dem Tritt gebracht. Bewährte Strukturen der Musikkultur in den Ländern bröckeln, weil Eindämmungsvorschriften die Musikausübenden wie ihr Publikum gleichermaßen ausbremsen.

Die Wissenschaft hat getan, was ihre Aufgabe ist: Sie hat fundiert Daten erhoben und darauf basierend Vorschläge erarbeitet, wie mit dem Virus umzugehen ist. Sie hat die Gesellschaft dabei mit Verstand und Vernunft bedient. Die Forschung fand Spritzen und Pillen gegen das Virus. Politiker setzen entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung um. Wir - die Landesmusikräte – haben dafür zu sorgen, dass die Vielfalt von Musik mitten in der Gesellschaft stattfindet. Ohne Musik wird es still! Dabei besinnen wir uns auf unsere ursprüngliche Aufgabe: Musik machen, Musik hören, Musik erleben und damit Empfindungen wecken, reflektieren, anregen. Die positiven Auswirkungen des Umgangs mit Klang für die eigene Kreativität und für den Zusammenhalt der Gesellschaft werden vielfach beschrieben. Neben Wissenschaft, Forschung und Politik kommt somit der Musik als Kunstsparte eine grundsätzliche und dringend notwendige Aufgabe in der Nach-Corona-Zeit zu.

Als Konferenz der Landesmusikräte sehen wir uns in der Pflicht, Vorschläge zu erarbeiten, wie es mit Musik nach Corona weitergehen kann.

Unsere Empfehlungen:

  1. Nach 2 Jahren unregelmäßigem oder ausgefallenem Musikunterricht brauchen wir quantitativ und qualitativ ausreichenden Musikunterricht in der Schule für alle. Keine Unterscheidung mehr zwischen „Kern“- und „Rand“-Fächern! Ansonsten droht ein musikalischer Generationsbruch, Verlust an kultureller Vielfalt in der Gesellschaft sowie in persönlichen Entwicklungen.

  2. Musik in Kita, Arbeitsgemeinschaften und in den Musikschulen braucht einen Neustart. Coronabedingt nicht singen zu dürfen, in Schulen nicht mit außerschulischen Profis gemeinsam Musik machen zu können und auf Ensembleunterricht in der Musikschule verzichten zu müssen führte langfristig zu Defiziten. Der Weiterentwicklung und dem Neuaufbau von instrumentalen Kinder- und Jugendensembles sowie Chören ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Talentfindung muss generell neu beginnen, auch um die Zukunft der Musikberufe zu sichern

  3. Professionelle Musiker brauchen auch nach Corona noch Hilfsprogramme der Kultur-Ressorts, weil der Veranstaltungsbetrieb nicht sofort anlaufen kann. Für Soloselbständige ist die dauerhafte sozialversicherungspflichtige Absicherung notwendig. Für Berufseinsteiger, die nach Ausbildungsabschluss coronabedingt keine Anstellung in einem Kulturbetrieb erhalten konnten, sind besondere Förderprogramme zu entwickeln.

  4. Ensembles der vokalen und instrumentalen Amateurmusik – aufgenommen in das Bundes-Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“ – sind zu schützen und zu fördern. Gerade nach Corona ist das Erleben der Musik-Gemeinschaft für die psychische Stabilität des Menschen von enormer Bedeutung. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Amateurensembles und Chöre für den Zusammenhalt der Gesellschaft kann nicht hoch genug geschätzt werden. Dazu brauchen sie Strukturhilfen – Probenraummieten, Honorare für Chor- und Ensembleleiter, Verwaltungskosten.

  5. Musikalische Weiterbildung hat neue Prioritäten zu setzen: Coaching, um neu starten zu können, neu Probenzeiten zu planen, Nachwuchs zu gewinnen, nach Aufführungspausen das Lampenfieber zu bewältigen. Musikkultur kann nicht nahtlos fortsetzen, wo sie vor 2 Jahren aufgehört hat.

Fazit
Um in der Nach-Corona-Zeit das Musikleben als emotionale Komponente für gesellschaftliches Miteinander wieder in Gang bringen zu können, müssen wir von uns selbst, von allen Musikschaffenden, einen tatsächlichen Neustart nach Corona einfordern. Wir müssen bereit sein, die geforderten Programme zu entwickeln und umzusetzen. Dafür brauchen wir Strukturhilfen anstelle von partiellen Projektgeldern. Wir sind gerne bereit, an der Ausarbeitung entsprechender strategischer Konzepte mitzuwirken.

Wir sind überzeugt: es braucht eine große Kreativität, Reflexion und auch Zeit, um den Neustart zu bewältigen. Nur dann können wir den Menschen auch wieder das Gefühl der Zuversicht, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, zu dem die Musik als sinnlich erlebbare Hörkunst fähig ist.

Kultur ist Ländersache - die Mitglieder der Landesmusikräte stellen sich den nun auf sie zukommenden Aufgaben zum Wohl der Zivilgesellschaft, um diese und damit uns alle auf lange Sicht vor irreversiblen gesundheitlichen Schäden, aber auch vor Demokratie- und Werteverlusten zu bewahren.

Konferenz der Landesmusikräte: Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug


Wir wissen, wie Integration geht

SPD-Fraktion Rheinsberg zu den Integrations-Plänen in Flecken Zechlin
Viele gute Erfahrungen konnten die Rheinsberger bei der Integration Geflüchteter sammeln. Wohnverbünde erwiesen sich für Geflüchtete wie Einwohner als bessere Alternative zu Gemeinschaftsunterkünften. Eine herzliche Willkommenskultur entwickelte sich, Familien fanden Anschluss an Vereine, die Kinder befreundeten sich schnell und die Schulen in Rheinsberg und Flecken Zechlin leisteten einen nicht hoch genug zu schätzenden Beitrag zum gegenseitigen Verstehen.

Integration ist ein langer Prozess, der auch in Rheinsberg seit 2015 noch nicht abgeschlossen ist. Aber: Rheinsberg hat Erfahrungen damit - und überwiegend gute.

In einem Schreiben vom 19.1.2022 teilt Landrat Ralf Reinhardt zeitgleich den Herren Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow und Ortsvorsteher Rainer Maranke sowie der Presse mit, dass in einem leerstehenden Hotel in Flecken Zechlin eine Unterkunft für bis zu 150 Geflüchtete entstehen soll (gemeint ist das einstige Hotel Seeblick). Vorgespräche dazu gab es nicht.

Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Rheinsberg nimmt zu diesem Vorgehen wie folgt Stellung:

  1. Wir haben aus der Integrationsphase seit 2015 gelernt, dass Willkommenskultur sensibel vorbereitet werden muss. Dazu gehören zuerst Gespräche mit den gewählten Vertretern der Bürger - dem Bürgermeister und dem Ortsvorsteher, die anzuhören und in den beabsichtigten Integrationsprozess einzubeziehen sind.
  2. Mit den Gemeindevertretern ist abzuwägen, ob ein Ort für die Unterbringung von Geflüchteten geeignet ist. Flecken Zechlin hat ca. 800 Einwohner, eine Gemeinschaftsunterkunft für 150 Bewohner steht in keinem guten Verhältnis dazu.
  3. Flecken Zechlin gehört zu den touristischen Hochburgen Brandenburgs. Selbstverständlich sind die Einwohner nicht fremdenfeindlich, beherbergen sie doch ganzjährig Urlauber aus den unterschiedlichsten Regionen. Eine Überforderung des Ortes, seiner Infrastruktur und seiner Bürger muss jedoch vermieden werden.
  4. Der Ort Flecken Zechlin befindet sich im ländlichen Raum, der 150 Geflüchteten keine Perspektive bieten kann. Schon die verkehrstechnische Anbindung ist problematisch. Es ist davon auszugehen, dass die Geflüchteten weiterziehen werden. Das kann nicht Sinn von langfristiger Integration sein.
  5. Die Rheinsberger Wohnungsgesellschaft verfügt über ausreichend leerstehende Wohnungen, deren Nutzung zur Unterbringung von Geflüchteten vom Landratsamt Ostprignitz-Ruppin abgelehnt worden ist, aber weiter angeboten werden soll. Der Wohnverbund Rheinsberg wurde vom Bundespräsidenten 2017 als Integrationsmodell Rheinsberg ausgezeichnet.
  6. Die Anmietungsdauer von 10 Jahren ist unverständlich und nützt ausschließlich dem Gebäudeeigentümer. Außerdem werden die Kosten für die Sanierung des Hotels Seeblick in Flecken Zechlin in hohem Maße anfallende Mietkosten in kleinen Wohneinheiten überschreiten.
  7. Letztlich werden die Bürger in Rheinsberg und Flecken Zechlin die Entscheidung des Landrates und sein undemokratisches Vorgehen über die Köpfe der Bewohner und ihrer Politiker vor Ort hinweg nicht verstehen. Die Voraussetzungen für eine gelingende Integration sind nicht gegeben. Es ist neu und unvoreingenommen nach einer vernünftigen Lösung zur Integration Geflüchteter im Landkreis Ostprignitz-Ruppin zu suchen.

Gern stehen die Mitglieder der SPD-Fraktion Rheinsberg dabei als Partner zur Verfügung.

Für die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Rheinsberg:
Prof. Dr. Ulrike Liedtke


300 Jahre Wagner-Orgel im Dom zu Brandenburg

Vorfreude auf 300 Jahre Wagener-Orgel
Das Jahr 1723 gibt Joachim Wagner als Zeit der Fertigstellung seiner Orgel für den Dom zu Brandenburg an. Am 18. Juli 1725 erfolgte die offizielle "Orgelabnahme", ohne Beanstandung. Jede Orgel ist etwas ganz Besonderes. Sie gehört fest zu ihrem Kirchenraum, zeugt von meisterlicher Handwerkskunst und lenkt den Blick hoch auf die Empore. Ihre Mechanik entwickelte sich im Laufe zweier Jahrtausende ständig weiter, aber noch immer strömt Luft in die Pfeifen ein, um in unterschiedlichen Registern zu klingen und ein riesiges Orchester ersetzen zu können. Auch nur die kleinste bauliche Eigenart kann den Klang beeinflussen. Die Wagner-Orgel im Dom zu Brandenburg verfügt über 2.010 Pfeifen (!) in 29 originalen und insgesamt 33 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Insgesamt schuf Wagner 51 Orgeln, von denen noch 9 existieren - die größte und in ihrer historischen Substanz am besten erhaltene steht im Dom zu Brandenburg. Den Orgelprospekt schuf Johann Georg Glume, der Ausgestalter der Potsdamer Garnisonskirche, der mehrfach mit Wagner zusammenarbeitete. Das alles genügt eigentlich schon, um Bau und bildliche Schönheit des Instrumentes zu ehren.

Das wichtigste aber und auch das ganz besondere dieser Orgel ist ihr Klang - klar und transparent in einem farbigen Spektrum, auch im großen Dom und in barocker Vielstimmigkeit durchhörbar nahe an menschlichem Gesang. Gottfried Wagner brachte das den Beinamen "Brandenburger Silbermann" ein und tatsächlich hatte er als Geselle bei dem sächsischen Orgelbauer gelernt. Die 300jährige Geschichte seiner Dom-Orgel lässt sich dann auch bis hin zur heutigen Orgelbaufirma Schuke in Werder erzählen. Spannend!

Zu diesem besonderen Instrument gehört ein besonderes musikalisches Repertoire, das besondere Organisten zu Gehör bringen. Das Gesamtwerk Johann Sebastian Bachs für Orgel spielen wenige Organisten, immerhin sind es 220 Choralbearbeitungen, Partiten, Fantasien, Präludien und Fugen. Domkantor Marcel Fladerer-Armbrecht stellt sich dieser Herausforderung in mehreren Konzerten schon jetzt und erst recht im Jahr des 300. Jubiläums der Wagner-Orgel.

Das sind viele gute Gründe, die Wagner-Orgel und ihre Musik 2023 ausgiebig mit vielen Besuchern des Doms zu Brandenburg zu feiern und in Vorfreude auf das Jubiläum schon mal hinein zu lauschen in den Dom, ganz alleine, mit Freunden oder in Familie, mit der Schulklasse oder Arbeitskollegen!

Ulrike Liedtke